Foto einer schwarzen Rose

„wach, treu und in dem Glauben, der in der Liebe tätig ist“

Im März 2023 verstarb der ehemalige Pfarrer von Kemnitz
Prof. Dr. Reimund Blühm

Unsere Kirchengemeinde hat die traurige Nachricht erreicht, dass Prof. Dr. Reimund Blühm am 9.03.2023 in Bielefeld verstorben ist. Reimund Blüm, geboren 1929 in Nordhausen, verlebte seine Schulzeit in Demmin und studierte danach an der Universität Greifswald Theologie. Daran anschließend war er ab 1956 neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an der Theologischen Fakultät in Greifswald auch Verwalter der Pfarre in Kemnitz, wo er als Nachfolger von Pfarrer Wenzel am Buß- und Bettag eingeführt wurde. Seine Amtstätigkeit in diesen Jahren war geprägt von staatlicher Mangelwirtschaft, Republikflucht, politischen Repressalien und Bedrängung der Kirche und ihrer Mitglieder durch den Staat, aber auch vom Bekenntnis und der Unterstützung vieler, um die Kirchengebäude zu bewahren und das Gemeindeleben zu gestalten. So ist es seinen Aufzeichnungen im Memoralienbuch zu entnehmen.

„JESUS CHRISTUS LEBT“ steht seit dieser Zeit am Portal zur Kemnitzer Kirche, geschrieben von Malermeister Weber und instandgesetzt durch Heinz Blohm aus Kemnitzerhagen.

Nach der Ablegung seines zweiten Examens stellte Reimund Blühm sich 1962 dem Kemnitzer Gemeindekirchenrat zur Wahl und wurde einstimmig zum Pfarrer von Kemnitz gewählt. Seine Amtseinführung durch Bischof Krummacher in Kemnitz war am 21. Oktober. Seine nun hauptamtliche Tätigkeit war weiterhin geprägt vom Ringen um eine geordnete Gemeindearbeit unter den nach dem Mauerbau 1961 weiter erschwerten Lebensverhältnissen der Kirche und nie endenden Baumaßnahmen unter schwierigsten materiellen und finanziellen Bedingungen. Darunter fallen die komplette Innenrenovierung der Kemnitzer Kirche und die Instandsetzung der Orgel sowie viele Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnverhältnisse im Pfarrhaus.

1969 erhielt Reimund Blühm dann eine Berufung an das Katechetische Oberseminar in Naumburg / Sachsen-Anhalt, der er im November des Jahres gefolgt ist. So fanden im Oktober in Friedrichshagen, Ludwigsburg, Kemnitz und auf dem Fuchsberg Abschiedsgottesdienste statt. Seine Abschiedsworte lt. Memoralienbuch: „Meine innigen Wünsche, mein Gebet gelten dieser Gemeinde, dass sie Gott in eine neue Zeit folgen werde: wach, treu und in dem Glauben, der in der Liebe tätig ist.“

Alle, die Pastor Blühm in Kemnitz erlebt haben, werden sich gerne an ihn und sein Wirken hier erinnern. Er war seiner ehemaligen Gemeinde bis zuletzt sehr verbunden, und so durfte auch ich den Verstorbenen und seine Frau in den letzten Jahren in Ludwigsburg begrüßen und kennenlernen.

Detlef Niemann
Ehrenamtlicher Küster in Ludwigsburg

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