Die Kirche zu Kemnitz entstand um 1300 unter dem Patronat des Klosters Eldena als dreischiffige, sechsjochige Hallenkirche mit Nordsakristei. Im 14. Jahrhundert ergänzte man eine spätgotischer Südvorhalle aus Backstein. Das Bauwerk wurde mehrmals schwer zerstört. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg trug man das nördliche Seitenschiff ganz und die südlichen Umfassungsmauern so weit ab, dass das Mittel- und das Seitenschiff unter einem ziegelgedeckten Dach zusammengefasst werden konnten.
Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche um 1750 unter der Leitung von Andreas Meyer aus Greifswald. Der quadratische westliche Kirchturm in neugotischen Formen entstand von 1841 bis 1842 nach Plänen des Architekten Menzel aus Alt Pansow. Der eingezogene Pyramidenhelm ist von vier kleinen Ecktürmchen umgeben. Der dreijochige Chor mit Kreuzgewölbe und stuckierten Rippen zeigt am Giebel sechs Paar gestaffelter Putzblenden mit Kleeblattbogen, ein großes gemauertes Blendkreuz und Rautenblenden.
Zur Ausstattung gehört ein Kanzelaltar von Mayer aus dem Jahr 1750. Der Altar ist in den Ostgiebel eingemauert und nach innen hin mit Holz verkleidet, auf dem Kanzelkorb befinden sich Reliefs von Kelch, Patene und Taufkanne plus Taufschale und erinnern somit an die beiden – direkt auf Jesus zurückgeführten – Sakramente der Evangelischen Kirche. Insgesamt ist der Kanzelaltar ein seltenes Relikt einer Epoche konfessioneller Verhärtungen nach dem dreißigjährigen Krieg (1618-1648) in Deutschland und Europa. Mittig tritt das fünfte und aufwendigste Relief, eine Wolkenglorie hervor. Darüber ist ein Engelskopf angebracht, der die Kanzel schmückt. Der Zugang erfolgt durch eine segmentbogige Tür. Über dem Eingang befindet sich eine Schalldeckel, der von einem Kreuz verziert wird.
Die Orgel wurde 1855 von Johann Friedrich Nerlich aus Stralsund gefertigt, 1885 durch Friedrich Albert Mehmel aus Stralsund umgebaut, 1963 durch die Firma Sauer aus Frankfurt/Oder erneuert und zuletzt durch die Rostocker Firma Johann Gottfried Schmidt im Jahre 2011 renoviert. Die Emporen stammen vermutlich aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Aus dem Jahr 1368 stammt eine Grabplatte aus Kalkstein, eine weitere wurde im 16./17. Jahrhundert aus braunem Kalkstein gefertigt. Die Glocke der Kirche wurde 1819 von Simon Zach aus Stralsund gegossen. Die zweite Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Ein Sohn des damaligen Pastors Stoetzer spendete im Jahre 1990 eine neue zweite Glocke, die seitdem die Menschen zu Andacht und Gebet ruft. Als Zugang zum Kirchhof befindet sich ein weiß verputztes Backsteinportal mit einer Pforte sowie einer Durchfahrt.
Die Kirchengemeinde plant zurzeit die Restaurierung der Pfarrkirche in Kemnitz, die neben ihrer historischen Bedeutung zugleich bedeutsam ist als Mittelpunkt eines umfangreichen Gemeindelebens. Ziel der Restaurierung ist ein Nutzbarmachen der Kirche für verschiedene Gemeindeaktivitäten.
(Textauszug aus Wikipedia)
Bei YouTube finden Sie einen Streifzug durch die Kemnitzer Kirche.