Vier Jahre werden im kommenden Dezember schon wieder vergangen sein, seit der Vollendung der Sanierungsarbeiten an unserer Schlosskapelle in Ludwigsburg von 2014 bis 2018. Noch heute dauert die Freude über das gelungene Werk an.
Nicht darin einbezogen war damals der Prospekt ihrer Grüneberg-Orgel Nr. 94 aus dem Jahre 1867. Dieser wurde neben der großen Läuteglocke 1942 zum Kriegsopfer, indem seine Zinnpfeifen damals als Buntmetall abgegeben werden mussten und durch Zinkblechpfeifen ersetzt wurden.
Der Gedanke, den ursprünglichen Zustand des Prospektes wieder herzustellen, entstand 2019 bei einer Begegnung mit der Orgel in Reinberg. Diese trägt die Baunummer 97/1867 und hat noch die Originalpfeifen in ihrem Prospekt. Damit das auch in Ludwigsburg wieder so sein sollte, ging es in den letzten drei Jahren wieder einmal an das Einwerben von Förderungen und Spendenmitteln.
Durch „Kirche offen“, durch eine Fördersumme der Hermann-Reemstma-Stiftung Hamburg, durch eine Großspende der Familie unseres ehemaligen Pfarrers in den Jahren 1928 bis 1946 Carl-Herbert Stoetzer (s. letzter Gemeindebrief) und durch einen kleinen Eigenmittelanteil konnte das angedachte Vorhaben kürzlich bewerkstelligt werden.
Jetzt, beim Gottesdienst am Sonntag „Laetare“ – „Freue Dich“, dem 28. März 2022, sind nach 80 Jahren wieder 23 Zinnpfeifen im Prospekt unserer Ludwigsburger Orgel (s. Foto) erklungen. Ihr Anblick und Klang hat die Gottesdienstbesucher erfreut und hätte sicher auch den Orgelbaumeister Grüneberg mit Freude erfüllt.
Detlef Niemann